Die Parteipolitik aus dem Gemeinderat verbannen, das möchte Alfred Schuster, der Fraktionssprecher der SPD. Er regt für die Kommunalwahl 2008 eine offene Liste für alle Kandidaten an. "Wo hat Parteipolitik in der Gemeinde Platz?", fragte Schuster bei der Jahreshauptversammlung des Ortsvereins in der Familienferienstätte.
Seinen "revolutionären Vorschlag", wie er ihn selbst bezeichnete, begründete Schuster mit der bereits jetzt wieder aufkeimenden parteipolitischen Auslegung von Sachentscheidungen in dem kommunalen Parlament. 60 bis 70 Prozent aller Entscheidungen seien darüber hinaus auf Verwaltungsebene zu treffen, betonte er.
Gelöst von Parteilisten werde das Dorf freier, meinte der SPD-Fraktionssprecher und forderte: "Parteien gehören im Gemeinderat abgeschafft." In dem Gremium wären dann all jene vertreten, denen die Bevölkerung das größte Vertrauen entgegenbringe.
Ein über eine offene Liste gewählter Gemeinderat könne zudem freier diskutieren und sachlicher arbeiten, argumentierte Schuster. Es sei einen Versuch wert, mit den anderen Parteien über seinen Vorschlag zu reden, so der SPD-Fraktionssprecher.
Seine Anregung begründete Schuster auch mit dem Unmut, den Bürger gegenüber Gemeinderäten hegen und nach dem Neujahrsschwimmen im Gästebuch von ISI, der Initiative Schwimmbad Immenreuth im Kemnather Land, hinterlassen haben. Die Kritik entzündet sich daran, dass nur zwei von zwölf gewählten Gemeindevertretern dem Freibad an Neujahr einen Besuch abgestattet hatten.
Bereits bei der Bürgerversammlung 2005 in Ahornberg war Verärgerung über das seltene Erscheinen von Gemeinderäten bei öffentlichen Veranstaltungen laut geworden. Das Gästebuch kann unter www.isi-im-kemnather-land.de aufgeschlagen werden.
aus oberpfalznetz.de